RWE plant, Grundwasser im Tagebau Hambach bis ins Jahr 2030 abzupumpen. Wir veröffentlichen den Antrag an die zuständige Behörde. Noch bis zum 5. August können Einwände gegen die Maßnahme vorgebracht werden.

Der Energiekonzern RWE plant, das Grundwasser im Tagebau Hambach weiter abzupumpen, um zu verhindern, dass sich Wasser in der Grube sammelt. Wir veröffentlichen den Antrag zur „Sümpfung“ an die Bezirksregierung Arnsberg erstmalig im Internet. Zuvor konnten die Unterlagen bis zum 23. Juli vor Ort in Arnsberg eingesehen werden.

Noch bis zum 5. August können Stellungnahmen zu dem Vorhaben an die Behörde versandt werden. Erst danach wird die Bezirksregierung ein abschließendes Urteil fällen. Der Antrag von RWE besteht neben einem Erläuterungsbericht aus umfangreichen Anlagen und Kartenmaterial. Umweltexperten:innen sind aufgerufen, sich an dem Verfahren zu beteiligen.

Die Zukunft des Hambacher Forsts

Der Hambacher Forst soll dem Tagebau Hambach weichen. Die Rodung ist umstritten und sorgt für Auseinandersetzung zwischen RWE, Umweltaktivisten:innen und der Polizei. Vor kurzem veröffentlichen wir schon einen Räumungs-Antrag von RWE aus dem Juli 2018.

RWE hatte bereits eine Genehmigung zum Abpumpen des Wassers bis 2020. Diese soll nun um zehn Jahre verlängert werden. Kritiker:innen sehen darin einen Affront gegenüber der Kohlekommision, die den Erhalt des Hambacher Forsts fordert. Mit Weiterbestand würde es keinen weiteren Braunholeabbau geben und damit wäre die Sümpfung hinfällig. RWE plant hingegen, mit Millioneninvestitionen vor Ort Fakten zu schaffen.

Ein Beeinträchtigung des Hambacher Forsts durch das Abpumpen kann hingegen ausgeschlossen werden – sogar der BUND sieht keinen Zusammenhang. Jedoch ergibt die Aktion nur Sinn, wenn die Bäume früher oder später abgeholzt werden. So haben die Grünen klar gemacht, dass sie das Vorhaben nicht unterstützen. Zugleich kritisieren sie, dass der Antrag nicht in allen betroffenen Kommunen ausgelegt worden ist. Immerhin diesen Misstand haben wir mit unserer Veröffentlichung beseitigt.

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Der Beitrag erschien zuerst im Blog von FragDenStaat.